Wegweiser für die Dorfgemeinschaft

Liebe Herlinghäuserinnen, liebe Herlinghäuser,

im Wissen um den demographischen Wandel hatte man etwa ab Mitte des letzten Jahrzehnts mit den auf dem Land lebenden Bürger*innen erarbeitet, was Lebensqualität auf dem Land ausmacht und wie sie auch für kommende Generationen erhalten werden könnte.Der oft als »Anwalt der Dörfer« beschriebene Wissenschaftler und Humangeograph Professor Gerhard Henkel stellte bei seinen Forschungen fest,der Wert des Dorfes liege darin, daß man sich dort umeinander kümmert. Das müsse weiter ausgebaut werden.

Das »sorgende Dorf« sei das Ziel. Wichtig ist hierzu ist eine lebendige Dorfkultur. Es geht letztlich darum, auf dem Land soziale Netzwerke neu zu schaffen, z. B. durch Dorfwerkstätten, die sich Gedanken zur dörflichen Gemeinschaft und zur Dorfentwicklung machen und daraus Selbsthilfe- und Bürgerprojekte oder Maßnahmen zur dörflichen Infrastruktur entwickeln. Entscheidend ist hier etwa nicht die Vereinsdichte im Dorf, denn auch die örtlichen Vereine treten leider als Indikator für die dörfliche Gemeinschaft immer mehr in den Hintergrund.

Noch vor 20 Jahren sah das ganz anders aus. Nun ist das Engagement einzelner Menschen gefragt. Diese »Kümmerer« stecken dann mit ihrem Schwung alle anderen an. Dann blüht ein Dorf wieder auf, seine Einwohnerzahl kann steigen und der Zusammenhalt wächst. Das betont auch Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka wenn er sagt: >Die Menschen müssen zusammenhalten und sich gegenseitig Hilfestellung geben. Wir brauchen vor allen Dingen auch zukünftig Treffpunkte für den sozialen Austausch in den Ortschaften. Das sorgt für eine intakte Gemeinschaft.

Dieses kleine Heft, daß nun aus einer Anregung der Dorfbefragung durch die Kath. Landvolkhochschule Hardehausen im Rahmen des Projekts„Zukunftswerkstätten ländlicher Raum“ von 2019 entstanden ist, soll den Herlinghäuser*innen als Hilfestellung dienen. Es ist im weitesten Sinne sozusagen„analog“ aufgebaut und soll einen Überblick in Art, Gefüge und Einbettung des Dorfes in das nähere Umfeld geben. Wer es nutzt, kann damit schnell und zusammengefaßt über primär wichtige Informationen verfügen, die es erleichtern, schnell an eine Vielzahl von Kontakten oder Ansprechpartnern zu kommen, auch wenn man kein Zeitungs-Abo,keinen PC und kein Smartphone usw. besitzt oder bedienen kann. Es soll ferner den neu hinzu gezogenen Mitbürger*innen zur Orientierung und Eingewöhnung dienlich sein um das eigene Netzwerk zu ergänzen bzw. zu ändern.

In diesem Sinne legen sie bitte das Heft nicht achtlos zur Seite, sondern nutzen sie es zu Ihrer Information und Hilfe.

Ihr Rainer Herwig

Ortsheimatpfleger in Herlinghausen