Herlinghäuser Wappen in die Deutsche Ortswappenrolle offiziell eingetragen

Zur Entstehung des Wappen teilt Ortsheimatpfleger Rainer Herwig folgendes mit:

„Die Idee hatte ich ja schon länger. Aber die Beschäftigung mit dem Buch im letzten Jahr, hat meinen Plan, es in diesem Jahr in die Tat umzusetzen mehr und mehr bestärkt. Und so habe ich es angepackt, dem Dorf ein eigenes Wappen zu stiften.

Zunächst war die grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema in vielerlei Hinsicht notwendig. Ich mußte Fragen nachgehen, wie was gilt als Alleinstellungsmerkmal für unser Dorf? Die Kirche?, das Alter des Dorfes? Die religiöse Grundprägung? Das Wesen der Menschen? Die geographische Lage? usw. usw.

Dann kamen Überlegungen zur Form, Gestaltung , Aussagekraft und Erkennungswert hinzu. Dazu habe ich erste Entwürfe selbst gefertigt. Ich hatte allerdings auch erwogen, mich in Dörfern zu erkundigen, die schon ein Wappen haben, wie sie es denn gemacht haben. Das erfolgte aber nicht. Ich wollte es allein schaffen.

Bei der fachlichen Ausführung der Entwürfe stieß ich aber dann an graphische Grenzen und ich holte mir Hilfe beim Design- und Druckstudio Rainer Spellerberg aus Hohenwepel. Da ich später das Wappen gern in einer Wappenrolle absichern lassen wollte, mußte ich das Wappen einer heraldischen Prüfung unterziehen lassen. Bei meiner Recherche stieß ich auf die Plattform des Deutschen Herold in Berlin-Dahlem. Ich schrieb den Verein an und legte mein Wappen dort zur Prüfung vor.

Fazit: Verwurf!

Begründung: Symbolik zu unübersichtlich, Kirche in Reliefform geht gar nicht, Symbole müssen bzw. dürfen nur zweidimensional dargestellt werden; Farbgebung und Farbanordnung nicht heraldisch, es gibt nur bestimmte , feststehende Wappenfarben usw, usw. Also stand fest: ein fast neues Wappen entwerfen und die heraldischen Regeln beachten.

Auch dieser Entwurf fand noch Kritik. Z.B. nur ein landwirtschaftliches Symbol verwenden, statt der nun gezeigten zwei (Sensenblätter und Pflug). Aber bei der Gestaltung von Ortswappen, anders als bei Familienwappen, darf es Abweichungen geben. So ist es bei einer schwach braungefärbten Kirche geblieben, obwohl sie blau oder gar rot hätte sein sollen. Und so entstand schließlich das Wappen des 1150 Jahre alten Dorfes Herlinghausen in seiner heutigen Form und Farbgebung, welches ich dann in einem detailreichen und umfangreichen Antrag mit der Bitte um Eintrag in die Deutsche Ortswappenrolle zum Deutschen Herold nach Berlin gesandt habe.

Die Farbteilung blau und weiß (in der Heraldik auch für silber verwendet) gibt den Hinweis auf die Zugehörigkeit zur Hansestadt Warburg. Die landwirtschaftlichen Symbole (gekreuzte Sensenblätter und radloser Pflug) stehen für die landwirtschaftliche Prägung und Tradition; die uralte Dorfkirche steht als Erkennungszeichen für den Ort und die Lutherrose auf roten Grund steht für die unter hessischen Einfluss entstandene evangelische Grundprägung des Dorfes. Aber zu einem Wappen gehört auch eine Beschreibung (Blasionierung) dessen,, was derBetrachter eines Wappens erkennt und die Erklärung der eingesetzten Symbolik und die steht im Wappenbrief des Dorfes Herlinghausen“.