Wie es mit der „Herlingi-Halle“ in Herlinghausen weitergeht

Warburger Rat hat über Förderantrag für Umbau und Modernisierung entschieden

Die Herlingihalle in Herlinghausen soll umgebaut und modernisiert werden. Der Förderverein der Halle hatte dazu bei der Stadt Warburg einen Förderantrag über 254.000 Euro gestellt. Über den Antrag hat der Rat nun am Donnerstag (20. November) entschieden.

Wie berichtet, soll die Gemeindehalle zu einem Dorfmittelpunkt mit variablen Nutzungsmöglichkeiten umgebaut werden. Der Verein möchte Eigenleistungen in Höhe von rund 50.000 Euro einbringen und rechnet bei dem Vorhaben mit Gesamtkosten von rund 590.000 Euro.

„Sicherlich ein großer Batzen an Geld“, wie Warburgs stellvertretender Bürgermeister Alexander Neumann, Ortsvorsteher von Herlinghausen, in der Ratssitzung einräumte. Er betonte das ehrenamtliche Engagement der Herlinghausener Dorfgemeinschaft, die das ambitionierte Projekt in Eigenverantwortung und mit einer sehr hohen Eigenleistung stemmen würden.

Hallenboden, Wärmedämmung und Heizsystem der Herlinigihalle müssten umfassend erneuert werden, führte Neumann weiter aus. Durch den Investitionsstau der vergangenen Jahre seien viele Gemeindehallen im Stadtgebiet mittlerweile baufällig, sagte er. Herlinghausen bilde da keine Ausnahme. Für die notwendige Gesamtfinanzierung, die der Förderverein aus Eigenmitteln allein nicht leisten könne, bat Alexander Neumann die Ratsmitglieder um eine städtische Kofinanzierung in Höhe von 254.000 Euro.

Im Frühjahr 2026 will der Förderverein zudem einen Antrag beim Förderprogramm des Landes NRW im Bereich der Struktur- und Dorfentwicklung stellen. In diesem Bereich beträgt der Fördersatz 65 Prozent, jedoch maximal 250.000 Euro. Die Bezirksregierung stehe dem Konzept aus Herlinghausen positiv gegenüber, dies sei in ersten Gesprächen mit Detmold bereits deutlich geworden, sagte Neumann. „Ohne eine städtische Kofinanzierung können wir diesen Förderantrag aber nicht stellen“, machte Neumann deutlich. Eine ähnliche Unterstützung habe der Rat dem Heimatschutzverein Hohenwepel Mitte 2024 sowie der Gemeinschaft der Daseburger Vereine im Frühjahr 2025 zudem auch gewährt, so Neumann.

In ihren Wortbeiträgen unterstützten die Fraktionen von CDU und SPD den Förderantrag des Hallenfördervereins aus Herlinghausen. „Wir wollen das ehrenamtliche Engagement und die Eigeninitiative in Herlinghausen unterstützen und die dörflichen Strukturen weiter stärken“, erklärte CDU-Fraktionschef Wolf-Rüdiger Mutter. Während der Projektphase sollte aber weiter nach Optimierungsmöglichkeiten gesucht werden, um Kosten zu senken, sagte Mutter. Tipps zu möglichen steuerlichen Einsparpotenzialen für das Projekt gaben Michael Blome (CDU) und Heike Kaebsch (CDU) gleich in der Sitzung des Stadtrates.

Um Fördermittel des Landes bekommen zu können, sei die Kofinanzierung durch die Stadt wichtig, erklärte SPD-Fraktionschef Patrick Engelbracht. Die Fördersumme werde über drei Jahre verteilt. Entsprechende Mittel in den Haushaltsjahren 2026 bis 2028 einzuplanen, das müsse in Warburg zu stemmen sein.

Bedenken äußerten dagegen die Bündnisgrünen. „Wir können die Augen nicht verschließen vor den finanziellen Herausforderungen und sollten nach Einsparmöglichkeiten suchen“, sagte Fraktionsvorsitzende Hilla Zavelberg-Simon. Sie stellte daher den Antrag, den Förderantrag auf die erste Sitzung des Bauausschusses zurückzuverweisen, um dort weiter zu beraten.

Der Antrag der Bündnisgrünen wurde im Rat jedoch mehrheitlich abgelehnt. Nur die drei Ratsmitglieder der Grünen und Dr. Christian Menke (Bürger-Union) stimmten mit „Ja“. Im Anschluss wurde der Förderantrag aus Herlinghausen einstimmig angenommen. Die drei Grünen und Dr. Christian Menke enthielten sich.

Bericht: Westfalenblatt vom 22.11.2025 (Ralf Benner)