Die Herlingihalle in Herlinghausen soll modernisiert und umgebaut werden. Der Förderverein der Halle hat bei der Stadt Warburg einen Förderantrag über 254.000 Euro gestellt. Über den Antrag spricht der Rat am Donnerstag (20. November).
Die Gemeindehalle soll zu einem integrativen und intergenerativen Dorfmittelpunkt mit variablen Nutzungsmöglichkeiten umgebaut werden. So soll ein entscheidender Mehrwert für das Zusammenleben im Dorf geschaffen werden.
Der Verein möchte Eigenleistungen in Höhe von rund 54.000 Euro einbringen. Es wird damit gerechnet, dass dann noch eine Gesamtsumme von rund 504.000 Euro zu finanzieren ist. „Der Förderverein Herlingihalle ist wirtschaftlich nicht in der Lage, dieses Projekt aus Eigenmitteln zu finanzieren“, heißt es in der Sitzungsvorlage des Rates.
Verein stellt zwei Förderanträge
Zur Realisierung des neuen Dorftreffs hofft der Verein gleich auf zwei große Zuschüsse – von der Stadt Warburg und aus Landesfördermitteln.
Im Frühjahr 2026 will der Förderverein einen Antrag beim Förderprogramm des Landes NRW im Bereich der Struktur- und Dorfentwicklung stellen. In diesem Bereich beträgt der Fördersatz 65 Prozent, jedoch maximal 250.000 Euro.
Für die notwendige Gesamtfinanzierung bittet der Förderverein nun um eine städtische Kofinanzierung in Höhe von 254.000 Euro.
Zuschuss könnte sich nochmal verändern
Der Zuschuss seitens der Stadt könnte sich nochmal verändern, da noch nicht klar sei, ob der Verein für den Erhalt der Landesfördermittel einen Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent leisten muss.
Eine genaue Regelung zum Programmaufruf im Frühjahr 2026 sei noch nicht veröffentlicht worden, wird in der Sitzungsvorlage erläutert. Je nach Vorschrift durch das Land NRW sei eventuell der Eigenanteil des Vereins in Höhe von zehn Prozent noch in der Kostenplanung aufzuführen.
Ob der Rat die Förderung bewilligt und die entsprechenden Mittel in den Haushaltsjahren 2026 bis 2028 einplant, entscheidet sich am Donnerstag (20. November). Die öffentliche Sitzung in der Vereinigten Volksbank beginnt um 17 Uhr.
Verwaltung befürwortet Förderantrag
Die Verwaltung befürwortet die Bewilligung des Förderantrags und verweist auf das sehr hohe ehrenamtliche Engagement des Fördervereins Herlingihalle. „Entsprechende Eigeninitiativen stärken die positive Weiterentwicklung der Dorfgemeinschaften“, heißt es seitens der Stadtverwaltung.
Eine ähnliche Unterstützung hatte der Rat der Hansestadt Warburg dem Heimatschutzverein Hohenwepel Mitte 2024 sowie der Gemeinschaft der Daseburger Vereine im Frühjahr 2025 gewährt.
Der Wunsch der Herlinghausener, die Halle zum Dorftreff umzubauen und zu modernisieren, hatte sich nach der Zukunftswerkstatt ländlicher Raum herauskristallisiert. Bei der Befragung der Dorfbewohner im Jahr 2019 war herausgekommen, dass im Ort ein nicht kommerzieller Raum für Zusammenkünfte kleinerer Gruppen fehlt.
Versammlungsstätte bald nicht mehr da?
Momentan gebe es im Dorf noch eine Gaststätte, die meist nur freitags bis sonntags geöffnet hat. Die Dorfgemeinschaft rechnet damit, dass die Gaststätte ab 2026 nicht mehr betrieben wird oder durch den Eigner verkauft und einer anderen Nutzung zugeführt wird. Dann würde es in Herlinghausen auch keine öffentlich bewirtschaftete Dorfgast- oder Versammlungsstätte mehr geben.
Die Herlingihalle wird derzeit unter anderem vom Schützenverein als Schießheim genutzt, im Kellergeschoss der Halle gibt es einen Schießstand. Auch das Ortsarchiv ist in der Herlingihalle untergebracht.
Der Förderverein Herlingihalle wünscht sich, dass zukünftig ein lebendiger, vielseitig nutzbarer, integrativer Dorfmittelpunkt aus der Halle entsteht, wo Krabbelgruppen sich genauso treffen können wie Jugendliche oder auch Senioren.
Bericht: Westfalenblatt vom 18.11.2026 (Silvia Schonheim)