Leon Groß bemalt in Herlinghausen Stromkästen

Grau und trist: So sehen Stromkästen in vielen Orten aus. In Herlinghausen verwandelt sich diese Tristesse gerade in Kunst. Leon Groß aus Kassel nutzt die grauen Verteilerkästen am Straßenrand als Leinwand.

Die Idee, aus Stromkästen Kunst zu machen, hatten Kirchberghof-Leiterin Gaby Jansen und Leon Groß schon lange im Blick. Im Jahr 2015 absolvierte Leon Groß sein Freiwilliges Soziales Jahr auf dem Kirchberghof in Herlinghausen. Den Kontakt zum Team hat der 23-Jährige seither nicht verloren. So gehörte er in diesem Spätsommer zu den Betreuern der Kids-for-camps.

Die ersten Motiventwürfe für die Kabelverteilerschränke brachte Leon Groß, der schon als Kind gerne malte, bereits 2016 zu Papier. „Wir hatten bei den Stadtwerken angefragt und das Einverständnis bekommen. Es müssen aber bestimmte Farben genommen und es darf nicht zu viel Schwarz verwendet werden“, erklärt Gaby Jansen, die sich um die Formalitäten gekümmert hat. Auch mit den Vereinen in Herlinghausen wurde Rücksprache gehalten. So ist der Schützenverein nun auf dem Verteilerkasten Nummer 5 in der Straße „Hinter den Gärten“ verewigt.

Aktuell bemalt Leon Groß den Verteilerkasten Nummer 8 hinter dem Feuerwehrgerätehaus. Als Motiv ist hier das alte Spritzenhaus und das Feuerwehrlogo zu sehen.

„Es ist mir wichtig, die Verknüpfungen zum Dorf abzubilden. Passanten und Anwohner äußern sich positiv zu dieser Art von Dorfverschönerung“, sagt der Künstler Leon Groß.

Er wird noch weitere vier Kästen verschönern. „Immer wie es passt, mache ich weiter“, erklärt der Student, der diese Zeit natürlich immer mit einem Besuch auf dem Kirchberghof verknüpft.

Derzeit studiert Leon Groß Soziale Arbeit, Gemeinde – und Religionspädagogik an der CVJM-Hochschule in seinem Geburtsort Kassel.

Fotos und Bericht: Westfalenblatt (Astrid E. Hoffmann) vom 16.09.2020